Optimale Positionierung der Fenster in Übereinstimmung mit den Standards der ÖNORM B 5320
Bei der Planung eines Neubaus kommt der richtigen Positionierung der Fenster eine hohe Bedeutung zu. Sie entscheidet über die Intensität des Lichteinfalls im Tagesverlauf. Entsprechend dem Nutzungszweck jedes Raums bestehen hinsichtlich des Lichteinfalls und damit verbundener Temperaturanstiege sowie der Minimierung der Blendung unterschiedliche Anforderungen.
Bei allen Verfahren des Fenstereinbaus ist auf eine optimale Isolierung und Abdichtung gegen Kälte und Nässe zu achten, um eine gute Energieeffizienz zu gewährleisten und Schimmelbildung zu vermeiden. Nicht nur im Neubau spielen Fragen zur richtigen Positionierung und Dimensionierung der Fenster eine große Rolle. Auch bei der Fenstersanierung im Altbau sind Veränderungen möglich, die nachfolgend die Wohnqualität merklich erhöhen. Welche Anforderungen an den Fenstereinbau gemäß der aktuellen Fassung der ÖNORM B 5320 vom 01.11.2024 bestehen und wie diese umsetzbar sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Entsprechend der Himmelsrichtung, in die ein Fenster ausgerichtet ist, fällt im Tagesverlauf Licht in einer bestimmten Intensität in den Raum ein. Der Lichteinfall hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Energieeffizienz und den Wohnkomfort. Fenster sind optimalerweise so anzuordnen, dass im Sommer keine Überhitzung, im Winter jedoch keine zu starke Abkühlung des Raums eintritt. Auch die Art der Raumnutzung ist bei der Ausrichtung der Fenster zu berücksichtigen.
Ein Schlafzimmerfenster ist auf der Nordseite des Hauses gut positioniert. So weckt Sie frühmorgens kein einfallendes Sonnenlicht und abends heizt sich der Raum nicht auf. Auch in einem Arbeitszimmer ist ein moderater Lichteinfall tagsüber angebracht, um eine störende Blendung bei der Schreibtischarbeit zu vermeiden. Küchenfenster sind idealerweise gen Osten ausgerichtet. Dort fällt nur das nicht so intensive Morgenlicht ein und der Raum, der sich beim Kochen durch die Hitze des Herds erwärmt, heizt nicht noch zusätzlich durch das Sonnenlicht übermäßig auf. In Aufenthaltsräumen wie dem Wohnzimmer, Kinderzimmer oder einem Hobbyraum sind Südfenster eine gute und beliebte Lösung, die viel Licht hereinlassen, damit eine hohe Energieeffizienz gewährleisten und den Aufenthalt im Zimmer gemütlich gestalten. Westfenster sind im gesamten Wohnbereich in den Abendstunden eher problematisch. Insbesondere im Sommer ist das Abendlicht sehr grell und führt daher zur Blendung. An Westfenstern empfiehlt sich daher die Montage guter Sonnenschutzsysteme.
Ein weiterer ausschlaggebender Gesichtspunkt für die Realisierung einer hohen Wohnqualität ist der Wärme- und Schallschutz durch die Fenster. Die aktuelle ÖNORM B 5320 gibt hinsichtlich des Wärmeschutzes eine raumseitig umlaufend luftdichte Ausführung des Fensteranschlusses vor, um das Eindringen kalter Luft zu verhindern. Der Fensteranschluss muss zu allen Seiten hin so ausgeführt sein, dass sich kein Kondenswasser bildet, das einen Schimmelbefall nach sich ziehen könnte. Eine luftdichte Einpassung der Fenster ist nach den Vorgaben der ÖNORM B 5320 schon allein deshalb notwendig, um einen ausreichenden Schallschutz sicherzustellen. Denn bereits kleinste Öffnungen beeinträchtigen die Schallschutzqualität erheblich. Die ÖNORM empfiehlt deshalb die Anbringung von Fugendämmstoffen und Abdichtungen, vorzugsweise mit Dichtungsbändern. Hinsichtlich des Schalldämmmaßes erfolgt ein Verweis auf die OIB-Richtlinie 5:2023 und gegebenenfalls die ÖNORM B 8115-5.
Der Fensteranschluss an eine Fassade mit einem modernen Wärmeverbundsystem (WDVS) erfordert eine hohe Sorgfalt, um Feuchteschäden und Energieverluste zu vermeiden. Der Fensteranschluss erfolgt hier nicht direkt an die tragende Wand, sondern in die Dämmebene unmittelbar an der tragenden Wand. Das Ziel ist dabei, einen linearen Isothermenverlauf, das heißt eine gleichmäßige Temperaturverteilung, zu erreichen. Dasselbe gilt bei der Fenstermontage an zweischaligen Mauerwerken, also wenn vor eine tragende Innenwand eine Verkleidung zum Wetterschutz vorgesetzt ist.
Erfolgt ein Fenstereinbau in eine bestehende Fassade oder ein Fensteraustausch, gelten dafür die Mindestanforderungen der ÖNORM B 5320 für den Standardfensteranschluss. Diese umfassen:
Dabei gilt der Grundsatz, dass die Dichtigkeit an Fugen an der Innenseite des Fensters höher sein muss als außen. Das dient dazu, den Dampfdiffusionswiderstand innen zu erhöhen, um ein Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Gleichzeitig entstehen in einer ausreichenden Abdichtung keine diffusionsoffenen Stellen, in die beim Kochen, Duschen oder durch die Atmung entstehender Wasserdampf eindringt und Kondenswasser bildet. Ist die Fensterdichtung an der Außenseite diffusionsoffener, kann der Wasserdampf entweichen und staut sich nicht in der Bausubstanz. Der Einsatz von Dichtungsbändern erfüllt die Anforderungen der ÖNORM erheblich besser als das reine Ausschäumen mit PU-Schaum. Ein aufgeklebtes Dichtungsband ist elastisch genug, um Ausdehnungen und Erschütterungen des Fensters durch Wärme, Vibrationen und Wind aufzufangen und dadurch Schäden am Fenster zu verhindern.
Die ÖNORM B 5320 sieht für den Fensteranschluss an außenseitige, bereits in die Fassade integrierte Elemente wie etwa Sonnen- oder Insektenschutzanlagen eine Verfüllung der Fugen mit Dämmstoff vor. Diese ist analog zu den Vorgaben für den Standard-Fensterschluss auszuführen.
Ist die Mauerlaibung, etwa in einem Altbau, nicht exakt ebenmäßig, ist vor dem Fenstereinbau ein Glattstrich mit Zementmörtel oder einem sonstigen geeigneten Material notwendig. In einer glatten, trockenen und rissfreien Laibung ohne Mörtelfugen und Ausbrüche gelingt ein Fenstereinbau, der die Vorgaben der ÖNORM B 5320 erfüllt. Insbesondere sind keine Wärmeverluste durch Undichtigkeiten zu befürchten, die die Energieeffizienz schmälern würden.
Eine Fensterpositionierung ist im Mauerwerk, flächenbündig an der Laibung oder in der Dämmebene möglich. Welche der drei Varianten der Fensterpositionierung sich als vorteilhaft erweist, entscheidet sich nach bauphysikalischen Gesichtspunkten. Ausschlaggebend sind etwa das im Hausbau verwendete Konstruktionsmaterial oder die Art des Dämmsystems. Welche Variante in Ihrer Immobilie am günstigsten erscheint, entscheiden Sie bei einem Beratungsgespräch zur Planung des Fenstereinbaus mit einem Fachmann für den Fenstereinbau vor Ort. Sie erhalten dabei ausführliche Informationen zu Vor- und Nachteilen der anvisierten Einbauart, zu den Kosten sowie zum zu erwartenden Wartungsaufwand. Im Folgenden sind hier die drei Fensterpositionierungen in Kürze dargestellt, um Ihnen einen Überblick zu verschaffen.
Geht es um die Fensterrenovierung in einem Altbau, ist eine sorgfältige Planung durch einen Fachbetrieb, eventuell unter Hinzuziehung eines Energieberaters, unerlässlich. Hier ist insbesondere der Umstand zu berücksichtigen, dass Altbauten selten mit einer modernen Wärmedämmung nachgerüstet sind. Es ist daher unbedingt darauf zu achten, dass das neu eingesetzte Fenster nicht stärker dämmt als die Wand. Andernfalls droht ein Schimmelbefall durch an den Wänden kondensierende Luftfeuchtigkeit. Im günstigsten Fall erfolgt der Fensteraustausch im Rahmen einer grundlegenden Sanierung des Altbaus, der auch eine ausreichende Wärmedämmung der Wand mit einbezieht. In ein Sanierungskonzept lassen sich auch andere Positionierungen und Vergrößerungen von Fenstern mit einplanen, die zu einer Steigerung des Wohnkomforts in Form einer günstigeren und angenehmeren Belichtung führen.
Der Standard der Fensterpositionierung ist die Befestigung mittig in der Laibung und damit direkt im Mauerwerk. Die ÖNORM B 5320 sieht einen Fenstereinbau im mittleren Drittel der Laibung vor. Diese Einbauweise gelingt in vielen Bestandsbauten problemlos. Im Neubau bringt die Verwendung von Baumaterialien wie Vollsteinen oder Hochlochziegeln zur Erfüllung der Anforderungen an eine steigende Energieeffizienz teils Erschwernisse mit sich. Die Montage des Fensterrahmens mit herkömmlichen Befestigungsschrauben gelingt hier nicht immer. Hier behelfen sich Fensterbauer mit speziellen Dübelsystemen und größeren Schraubendurchmessern, um eine Befestigung des Fensters zu erreichen, die starken Winden und Erschütterungen standhält. Alternativ kommt zur Gewährleistung einer ausreichenden Stabilität eine Verklotzung des Flügelrahmens im Mauerwerk in Betracht. Distanzklötze sind dabei gemäß den Vorgaben der ÖNORM B 5320 so anzuordnen, dass die horizontal und vertikal auf das Fenster einwirkenden Kräfte in den Wandbildner abgeleitet werden. Zu berücksichtigen sind dabei die Glas- und Rahmengewichte, die für die Region üblichen Windlasten und eventuelle Zusatzlasten.
Der flächenbündige Fenstereinbau erfolgt an der Laibungskante und stellt damit einen Sonderfall der Fensterpositionierung dar. Den Fenstereinbau an der Rohbau-Außenkante empfiehlt die ÖNORM, wenn außenliegende Dämmsysteme auf die Wand aufgebracht werden. Auch an Fassaden aus festen Baumaterialien wie Beton, Kalksandstein und massiven Ziegeln findet die flächenbündige Fensterpositionierung Anwendung.
Der flächenbündige Fensteranschluss an der Laibung ist bautechnisch mit gewissen Schwierigkeiten behaftet, wenn es um die notwendige Lastabtragung geht. Abhilfe schaffen beispielsweise Eindrehanker und die Montage biegeweicher Bleche, die den Befestigungspunkt in die Laibung verlagern. Bei dieser Konstruktion sind zusätzlich Distanzklötze zu montieren, um eine ausreichende Lastabtragung sicherzustellen. Einfacher und effizienter gestaltet sich die Verwendung biegesteifer Laschen mit einer druckfesten Hinterfütterung. Dabei erübrigt sich der Einsatz von Distanzklötzen.
Eine häufig gewählte Alternative zur flächenbündigen Fenstermontage in der Laibung ist der Einbau direkt vor dem Mauerwerk in der Dämmebene. Ist die Außenwand eines Gebäudes mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) oder einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade versehen, ist ein Einbau des Fensters direkt in der Dämmschicht oft einfacher und vorteilhafter als an der Laibungskante. Zur konkreten Abstimmung der Fensterpositionierung ist die Art des Baumaterials und der Dämmung zu berücksichtigen. Ein erfahrener Fensterbauer erstellt ein langfristig tragfähiges Konzept, das Sie vor Schäden jeglicher Art bewahrt und den Empfehlungen der aktuellen ÖNORM B 5320 entspricht.
Egal, für welche optimale Positionierung der Fenster Sie sich am Ende entscheiden, sollte immer ein erfahrener Planer oder Berater die Montage der Fenster planen und gemeinsam mit Ihnen im Detail durchgehen. Nur so können Sie sicherstellen, dass die Anforderungen an die Fenster und die Maueranschlüsse optimal erfüllt werden. Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch entweder bei Ihnen vor Ort oder in unserem Schauraum in Gramastetten. Um sicherzustellen, dass der richtige Ansprechpartner für Sie verfügbar ist, empfehlen wir dringend eine vorherige Terminvereinbarung.
Bitte beachten Sie bei der Terminvereinbarung unseren Tätigkeitsbereich: Das Bauvorhaben muss sich innerhalb eines Radius von 1,5 Stunden von unserem Standort in Gramastetten befinden.
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