Immer mehr Menschen spielen mit dem Gedanken, das Elternhaus auszubauen und dort in einem Mehrgenerationenhaus zu leben, statt ein neues Einfamilienhaus zu bauen. Was früher gang und gäbe war, erfreut sich wieder zunehmend größerer Beliebtheit: das Zusammenleben mehrerer Generationen unter einem Dach.
Gerade angesichts immer weiter steigender Preise im Bau- und Energiesektor sowie kaum noch bewältigbarer Kosten für Wohnen und Miete scheint nichts naheliegender, als sich Wohnraum mit der Großfamilie zu teilen. Dies hat auf den ersten Blick einige Vorteile, birgt bei näherer Betrachtung jedoch auch zahlreiche Tücken. Wir haben das Wichtigste zum Thema Mehrgenerationenhaus im folgenden Artikel für Sie zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Zwei und mehr Generationen in einem Haus – immer eine gute Idee?
Geteilte Kosten, der sichere Schoß der Großfamilie, jederzeit Kinderbetreuung durch die Großeltern und das Aufteilen der Hausarbeit – ein Mehrgenerationenhaushalt lockt auf den ersten Blick mit zahlreichen Vorteilen. In Zeiten zunehmender Individualisierung und Entsolidarisierung der Menschen sowie laufend steigender Wohn- und Energiekosten gewinnt die romantische Vorstellung des Zusammenlebens als Mehrgenerationen-Großfamilie, wie es in früheren Zeiten üblich war, wieder zunehmend an Reiz. Bevor Sie sich nun aber Hals über Kopf in die Realisierung eines Mehrfamilienhauses stürzen, sollten Sie Ihre Pläne einem beinharten Realitätscheck unterwerfen. Egal, ob Sie nun zur älteren oder zur jüngeren Generation zählen, bei einem solchen Vorhaben kann es für alle Beteiligten ein böses Erwachen geben. Umso wichtiger ist es daher, bereits im Vorfeld Für und Wider so gut es geht abzuwiegen.
Ihre Checkliste – diese Fragen sollten vor dem Zusammenziehen geklärt werden
Wir haben die wichtigsten Fragen, die Sie vor dem Zusammenziehen beantworten sollten, für Sie zusammengefasst. Anhand dieser können Sie sich ein gutes Bild der zu erwartenden Hürden machen. Und gerade hier gilt: Seien Sie lieber etwas zu kritisch und denken Sie lieber einmal mehr über Ihre Pläne nach, denn ist das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen, ist guter Rat teuer.
1) Sind Sie überhaupt der Typ für ein Zusammenleben?
Das Zusammenleben mit anderen Menschen ist nicht jedermanns Sache – schon gar nicht in einem Mehrgenerationenhaushalt. Individualisten, denen Privatsphäre, Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit heilig sind, werden in einem Mehrgenerationenhaushalt, in dem jeder auf jeden Rücksicht nehmen muss, Kompromisse zum Alltag gehören und man nie ganz alleine ist, sicher nicht glücklich werden. Aus diesem Grund sollten Sie zuerst in sich gehen und unsere erste Frage ehrlich beantworten.
2) Haben die verschiedenen Generationen ähnliche Werte und Vorstellungen?
Das Zusammenleben im Mehrgenerationenhaushalt kann klappen – wenn die Beteiligten ein ähnliches Wertesystem teilen. Eine sehr konservativ eingestellte und eine liberale Generation werden gemeinsam unter einem Dach eher nicht glücklich werden. Ähnliches gilt, wenn eine Generation das Projekt Mehrgenerationenhaus einzig als Zweckgemeinschaft zur finanziellen Entlastung sieht, während die andere deutlich höhere emotionale Erwartungen hat. In einem solchen Fall sind Konflikte von Anfang an vorprogrammiert.

Verschiedene Generationen unter einem Dach kann nur gelingen, wenn alle Bewohner ein ähnliches Wertesystem haben, Kompromisse eingehen können und positiv Änderungen gegenüberstehen.
3) Werden Grenzen von allen respektiert?
Wenn es bereits im Vorfeld immer wiederkehrende Konflikte zwischen Eltern- und Großelterngeneration gibt und sich beide oder auch eine Seite schwer damit tut, Grenzen einzuhalten oder auch zu ziehen, ist dies ein absolutes Warnzeichen. In diesem Fall sollte von einem Zusammenziehen unbedingt Abstand genommen werden. Dies betrifft typischerweise unterschiedliche Vorstellungen von Privatsphäre oder auch Kindererziehung und birgt jede Menge Potenzial für böses Blut.
4) Sind sich alle Beteiligten über die gemeinsame Nutzung von Haus und Garten einig?
Auch dieser Bereich birgt hohes Konfliktpotenzial, weshalb Sie auch hier im Vorfeld klar und deutlich mit allen Beteiligten über ihre individuellen Erwartungen sprechen sollten, um spätere Konflikte zu vermeiden.
Mit diesen 5 Regeln kann das Zusammenleben funktionieren
Bei allen notwendigen kritischen Fragen und der Berücksichtigung etwaiger Stolpersteine gibt es natürlich auch Lichtblicke. Werden einige wichtige Punkte von allen Bewohnern des Mehrgenerationenhauses eingehalten, kann das Leben in diesem überaus bereichernd für alle sein und mit zahlreichen Vorteilen begeistern. Wir haben die fünf wichtigsten Punkte für ein gedeihliches Zusammenleben für Sie gesammelt.
1) Grenzen ziehen und respektieren
Unterschiedliche Meinungen und Auffassungen führen schnell zu Konflikten – wenn man nicht klar und deutlich über sie spricht. Umso wichtiger ist es daher, bereits im Vorfeld alle wichtigen und das Zusammenleben betreffenden Themen sowie damit verbundene persönliche Vorstellungen zu besprechen. So können klare Grenzen gesetzt werden, die dann natürlich auch von allen respektiert werden müssen.
2) Regeln festlegen
Um Konflikten vorzubeugen, sollten gleich von Beginn an klare Regeln in verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel Intensität des Zusammenlebens, Hausarbeit, Nutzung des Gartens, Ruhezeiten und Besuche gesetzt werden.
3) Kompromisse eingehen
Eines ist klar: Ohne Kompromisse kann das Zusammenleben im Mehrgenerationenhaus niemals funktionieren. So müssen alle Generationen zumindest bis zu einem gewissen Grad Verständnis für die Eigenheiten der anderen Generation aufbringen und dürfen keinesfalls versuchen, diesen ihre Sicht der Dinge und ihre Herangehensweisen aufzuzwingen. Jeder der Beteiligten muss in gewissen Bereichen zurückstecken, um in anderen Bereichen wiederum Vorteile genießen zu können.
4) Geduldig sein
Geduld ist die Mutter aller Tugenden, heißt es so schön. Gerade im Mehrgenerationenhaushalt kommt diese Weisheit mehr denn je zu tragen, denn für ein harmonisches Zusammenleben müssen sich hier alle in Geduld mit den anderen üben. Vor allem die jüngere Generation sollte immer daran denken, dass die ältere Generation vieles etwas bedächtiger angeht als sie.
5) Ein ausgeglichenes Geben und Nehmen
Damit das Zusammenleben im Mehrgenerationenhaus funktioniert, muss jeder seinen Beitrag leisten. Der eine gibt vielleicht finanziell mehr, während der andere seine Zeit zur Verfügung stellt und so wiederum für etwas viel ersehnte Entlastung sorgt. Im Großen und Ganzen sollte die Gesamtbilanz passen.
Die richtigen Fenster für Ihr Mehrgenerationenhaus
Das Elternhaus auszubauen und anschließend – wenn auch in getrennten Wohnbereichen – in einem Mehrgenerationenhaus zusammenzuleben, hat gegenüber dem Neubau eines Einfamilienhauses zweifellos finanzielle Vorteile. Dabei sollte gerade bei Fenstern keinesfalls gespart werden, denn die Wahl der richtigen Fenster kann viele Konflikte verhindern – etwa wenn die jüngere Generation an lauen Sommerabenden gerne länger Zeit im Garten verbringt, während die ältere Generation vielleicht schon gerne ihre verdiente Nachtruhe genießt. Grundsätzlich gilt, dass Sie einen regional ansässigen Betrieb beauftragen sollten, denn dieser kann bei unvorhergesehenen Arbeiten jederzeit rasch reagieren und ist im Bedarfsfall auch nach getaner Arbeit immer schnell zur Stelle. Fachlich top ausgebildete Fenstermonteure mit jahrelanger Erfahrung sind Garanten für eine ordnungsgemäße Montage und daher ein wichtiger Faktor für die Qualität der Arbeit.
Die Fenstertrends 2022 im Mehrgenerationenhaus
Große Glasflächen
Grundsätzlich geht der Trend bei Fenstern hin zu großen Glasflächen und viel Licht. Schlanke und dabei dennoch energieeffiziente Rahmenquerschnitte, filigrane Rahmen und ein hoher Glasanteil geben den Ton an. Dies sorgt nicht nur für ein Plus an Wohnqualität, sondern hilft, durch viel natürliches Sonnenlicht in den Innenräumen auch die Heizkosten zu senken.

Die Fenstertrends im Mehrgenerationenhaus – große Fenster- und Türelemente sorgen für viel Licht in den Räumen
Nachhaltige Materialien
Nachhaltigkeit spielt auch bei Fenstern eine große Rolle. Während Holz- und Holz-Alu-Fenster in diesem Punkt generell einen hervorragenden Ruf genießen, sind Kunden bei Aluminium- und Kunststofffenstern durchaus skeptisch. Diese werden zu immer größeren Teilen aus recycelten Materialien hergestellt und können daher ebenfalls eine zunehmend bessere Nachhaltigkeitsbilanz aufweisen.
Smarte Steuerung und intelligente Fenster
Ebenso wichtig wie Licht ist auch frische Luft. Fenster mit einem in das Fensterprofil eingebauten Motor transportieren verbrauchte Luft nach draußen und frische Luft in die Innenräume, während Sensoren laufend die Luftqualität messen. Die Steuerung kann zum Beispiel über ein smartes Endgerät erfolgen. Da solche Fenster nicht nur das Raumklima verbessern, sondern auch die Notwendigkeit des Stoßlüftens reduzieren, wirken sie sich auch positiv auf die Energiebilanz aus.
Darüber hinaus ist es möglich, diese Fenster mit der Heizungssteuerung zu verbinden und so zu programmieren, dass sie sich selbstständig öffnen und wieder schließen. Auch der Sonnenschutz kann automatisch gesteuert werden. So lassen sich im Winter Heizkosten sparen, während im Sommer die Raumtemperatur um bis zu 10 Grad gesenkt werden kann.
Schall- und Einbruchschutz
Neben einer ansprechenden Optik spielt natürlich auch eine hohe Funktionalität der Fenster eine wichtige Rolle. Ganz oben auf der Liste: Schall- und Einbruchschutz. Während wir Schallschutzfenster für den Schlaf- und Arbeitsbereich empfehlen, bieten sich einbruchsichere Fenster für das Erdgeschoß an.
Steigende Preise auch weiterhin erwartet
Bauherren müssen momentan starke Nerven und ein prall gefülltes Portemonnaie haben, denn die Preise im Bausektor befinden sich nach wie vor im Steigflug. Zunehmende teurer werdende Rohmaterialien, Lieferengpässe und steigende Energie- sowie Treibstoffkosten schlagen sich letztendlich auch auf die Preise fertiger Bauteile nieder. So sind die Preise 2022 im Vergleich zum Vorjahr für Bauholz um 61,4 %, für Metall um 25,4 % und für Dämmplatten aus Kunststoff um 20,7 % gestiegen.
Auch bei den Gewerken hat sich einiges getan: Zimmer- und Holzbauarbeiten sind um 38,9 %, Betonarbeiten um 16,5 % und Ausbauarbeiten um 13,5 % teurer geworden. Lediglich bei Holz hat sich der Markt wieder etwas beruhigt. Die Preise für Holz haben sich eingependelt und dieser Rohstoff ist auch wieder besser verfügbar.
Die Gründe für diese Entwicklungen liegen einerseits in der nach wie vor steigenden Nachfrage und andererseits in der instabilen geopolitischen Lage sowie den damit verbundenen Energieengpässen. Höhere Energiekosten schlagen sich selbstverständlich auch in den Kosten für Rohstoffe und Bauteile nieder. Experten rechnen auch weiterhin mit Preisanstiegen und raten angehenden Bauherren, nicht auf einen Preisrückgang zu spekulieren. Sie empfehlen, rasch einen Vertrag mit Festpreisgarantie abzuschließen, um zukünftig noch erwarteten Teuerungen zu entgehen.